Ich hatte schon sehr bald ein mulmiges Gefühl, da ich den Flug von Auckland nach Rarotonga (Cook Islands) etwas vorschnell gebucht hatte. Dezember ist auf den Cook Islands Regenzeit mit starken Gewittern, wie ich im Internet nachgelesen hatte, doch da war der Flug schon gebucht… „Egal”, dachte ich mir, „solange es nicht die ganze Woche durchregnet, bin ich zufrieden”. Die Unterkunft war auch schnell gebucht und so konnte es am 6. Dezember dann endlich losgehen. Eigentlich hat das Erlebnis schon am Gate 42 am Flughafen von Auckland angefangen, wo mit mir viele Einheimische “Islander” singend und tanzend in den Flieger eingestiegen sind.
Ankunft in Rarotonga
So wurde ich dann auch in Rarotonga empfangen: In der Ankunftshalle spielte ein Mann auf einer Gitarre Willkommens-Musik und man bekam Blumenketten umgehängt. Spätestens hier war mir klar, dass das ein besonderer Urlaub werden wird!
Auf der Fahrt im Bus zu meiner Unterkunft ist mir aufgefallen, dass die Leute sehr viel lachen und singen, trotz drückender Schwüle und tiefhängenden Regenwolken über der Insel. So verliefen die ersten zwei Tage, hohe Luftfeuchtigkeit und Gewitter, es war aber nie kalt, sondern immer angenehm warm. Zusammen mit einer Schwedin bin ich durch die Insel gewandert, die nur an der Küste bewohnt ist und im Innern aus Bergen und dichtem Dschungel besteht. Hier konnte man überall Bananen im Vorbeigehen pflücken und essen, was einfach nur unglaublich war, da ich gewohnt war, die Bananen im Supermarkt am Obstregal zu kaufen…
Unter Wasser
Auch Schnorcheln ging im Regen gut, die Lagune, welche die Insel umgibt, war ruhig und die Sicht unter Wasser war sehr gut. Es kam mir fast so vor, als ob ich in einem Aquarium ausgesetzt worden wäre und war von den buntesten Fischen in allen Größen und Farben umgeben – ein unvergessliches Erlebnis!
Unterkunft und Aktivitäten
Gewohnt habe ich in Muri Beach, an einem wunderschönen Strand mit vorgelagerten Inseln. In meinem Hostel herrschte eine lockere Atmosphäre, man lernte Leute aus der ganzen Welt kennen, aber auch Schwaben, die eigentlich nur um die Ecke von zuhause wohnen. Als am dritten Tag dann die Sonne vom Himmel knallte, habe ich mich entschieden, ein Kajak zu mieten und raus auf die Lagune zu fahren, um die Inseln zu erkunden. Das Wasser war wirklich kristallklar und türkisfarben, wie auf einer Postkarte!
Hier gab es Kokosnüsse im Überfluss, die nur darauf gewartet haben, mitgenommen zu werden… Es gibt nichts besseres als frische Kokosmilch! Kokosmilch wird auch bei der Gabenbereitung im Gottesdienst gereicht, zusammen mit Toastbrot. Einen Gospel-Gottesdienst sollte jeder, der auf die Cook Islands fliegt, einmal miterlebt haben – es lohnt sich, man wird hinterher noch ins Gemeindehaus zum Essen eingeladen und kommt mit den Einheimischen ins Gespräch.
Führerschein in 5 Minuten
Die nächsten Tage verbrachte ich mit Schnorcheln, Kajaken und Schwimmen im Meer, was bei der Farbe des Meeres einfach wahnsinnig war! Auch meinen Rollerführerschein für die Cook Islands habe ich gemacht. Da musste ich nur einmal um den Block fahren. Ein Muss auf den Inseln ist eine “Island Night”. Hier bekommt man zu einheimischem Essen eine Tanzvorführung, was sehr imposant war. Wer allerdings nicht von den “Hula-Hula-Mädchen” auf die Bühne zum Mittanzen genommen werden will, sollte sich besser nicht in die erste Reihe setzen 😉 Laute Trommelmusik und wackelnde Hüften – so schnell werde ich diese Nacht nicht vergessen!
Ausflug nach Aitutaki
Dank Kelly-Rose, der netten Betreiberin meines Hostels, habe ich noch die günstige Möglichkeit bekommen, für zwei Tage auf das von Rarotonga nördlich gelegene Aitutaki zu fliegen. Aitutaki ist neben Bora Bora das wohl schönste Atoll der Welt, mit einer gigantischen Lagune. Das Atoll ist touristisch kaum erschlossen, ich war immer der einzige Nicht-Einheimische, egal wohin ich auf der Insel gegangen bin.
Gewohnt habe ich in einer typischen polynesischen Hütte auf Stelzen am Meer. Hier war das Wasser noch mal um Längen türkisfarbener und klarer als auf “Raro”, so stellt man sich das Paradies vor. Das Highlight war auf jeden Fall die “Lagoon-Cruise”. Man fährt mit einem Guide raus auf die Lagune, geht Schnorcheln, Schwimmen, grillt am Strand frischen Fisch oder erforscht die vielen kleinen Inseln in der Lagune auf eigene Faust.
Das war einfach nur fantastisch, fast schon unwirklich, da die Farben des Meeres so türkis und tiefblau sind!
Es ist dann auch dementsprechend schwer gefallen, Aitutaki wieder zu verlassen… Am 14. Dezember ging es dann von Rarotonga zurück in das verhältnismäßig kalte Auckland.
Fazit
Der Urlaub war von Neuseeland aus nicht teurer als ein Billig-Pauschal-Urlaub auf Mallorca, aber sicher viel einzigartiger und unvergesslicher. Wenn man die Chance hat, auf die “Pacific Islands” zu fliegen, sollte man es auf jeden Fall machen! Ich werde meine Zeit auf “Raro” und Aitutaki nie vergessen!