Hanmer Springs - Alpiner Erholungsort in Neuseeland

Hanmer Springs ist ein Ort in den Southern Alps, den viele neuseeländische Reiseführer und Touristen übersehen, der jedoch einen Besuch absolut wert ist. Zahlreiche Sportmöglichkeiten und Wellnessangebote laden ein: Neben tollen Wander- und Fahrradstrecken, und einer Skipiste wird auch Bungee-Jumping und Jetboot-Fahren angeboten. Für Leute, die nicht die ganz großen Adrenalinkicks suchen, sondern lieber entspannen wollen, gibt es die beliebte Thermalquelle mit Schwimmbad und Spabereich. Ein weiteres ungewöhnliches Erlebnis in Hanmer Springs ist das Mieten eines Llamas. Für einen ganzen Tag kann das Llama Gepäck tragen und auf Wanderungen begleiten! 

Die natürlichen Quellen im Hanmer-Becken wurden 1859 vom örtlichen Betriebsleiter eines Bauernhofs namens William Jones entdeckt. Durch Zufall stieß er auf seinen Wanderschaften auf die dampfenden Wasserlöcher im Boden. Lange Zeit zuvor wurden sie bereits von den Maori auf Reisen genutzt. Die Maori nannten den Ort „Te Whakatakaka O Te Ngarehu O Ahi Tamatea“, was soviel bedeutet wie „Das Fallen der Glut des Feuers von Tamatea“. 

Das Wasser in den Thermalbecken von Hanmer Springs beginnt als Schnee oder Regen, der auf die Berge um Hanmer Springs fällt. Es versickert im Grundgestein der Greywacke und kommt in einem Reservoir etwa zwei Kilometer unter der Erde zur Ruhe, wo es durch die Strahlung aus dem Erdkern erwärmt wird. Heutzutage fördern die Menschen das Wasser an die Oberfläche und nutzen es zum Baden und Heizen.

Die ersten offiziellen Badeeinrichtungen wurden 1883 eröffnet. Die ersten Badegäste in Hanmer Springs trugen keine Badekleidung, deshalb mussten die Becken abwechselnd von Männern und Frauen genutzt werden. Es heißt, dass eine Hose, die an einer Stange neben dem Umkleideschuppen hing, „nur für Männer“ signalisierte, während ein Rock anzeigte, dass sich nur Frauen im Becken aufhalten durften. 

1897 wurde in Hanmer Springs ein Sanatorium errichtet. Es behandelte Menschen mit Gelenkerkrankungen und später auch Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. Während des Ersten Weltkriegs wurde es durch eine Rehaklinik ersetzt, aus dem später das Queen Mary Hospital wurde. Die Genesung der aus dem Krieg heimgekehrten Soldaten, Hilfe für Arthritiskranke und behinderte Menschen gehörten zu den Hauptaufgaben des Queen Mary Hospitals.

Ein hölzernes Hotel aus dem Jahr 1897 wurde 1932 durch die Hanmer Lodge ersetzt. An den Quellen selbst ist ein 1978 eröffneter Komplex mit zehn Thermalbecken und anderen Einrichtungen entstanden – heute eine wichtige Touristenattraktion.

In Hanmer Springs gibt es zu jeder Jahreszeit etwas zu tun: Es findet ein Alpine Winter Festival statt, ein Filmfestival, Rugbyspiele, ein Lichterfest in den Thermalpools und vieles mehr.

Trotz der Abgelegenheit in den Southern Alps ist Hanmer Springs einfach mit dem Auto zu erreichen. Von Christchurch sind es 130 km, die man in unter 2 Stunden bewältigen kann. Die Fahrt geht dabei vorbei am Leithfield Beach, durch idyllische Orte wie Hurunui und Culverden, entlang des Waiau Rivers in die Berge. Der Intercity Bus fährt zwar nicht durch Hanmer Springs, aber ein kleines lokales Busunternehmen verkehrt täglich zwischen Christchurch und Hanmer Springs,  Fahrtzeit ca. 3 Stunden. 

Mit einer großen Auswahl an Hotels, Motels und Hostels, ist der Ort auch für junge Reisende und Backpacker mit knappem Budget sehr zu empfehlen. Auf Wanderungen in der wunderschönen Landschaft kann auch ohne viel Geld eine tolle Zeit in Hanmer Springs erlebt werden.